Genealogie bedeutet Ahnenforschung, Familienforschung oder Erforschung der Familiengeschichte.

Legt man es auf Exaktheit an, dann ließe sich Genealogie mit "Lehre" oder "Wissen von der Familie" übersetzen.

Ahnenforschung
Namensforschung

Dabei ging es den antiken Hellenen mitnichten um sozio-politische Reflexionen, sondern ganz konkret um die eigenen Vorfahren. Denn antike Hochschätzung des Individuums hin oder her, so eine ordentliche Ahnenreihe machte schon Eindruck und bewies, dass man nicht irgendein dahergelaufener Emporkömmling war. Und außerdem ließen sich persönlicher Ehrgeiz und Machtstreben schon immer bestens durch die Ansprüche der Vorfahren rechtfertigen. Ein Prinzip, das bis in die europäische Neuzeit für kriegerische Anlässe sorgte, die immer gerne wahrgenommen wurden.

Immerhin, die antiken Griechen boten noch einen Hinterausgang. Wenn "Opa und Oma" nun absolut nicht herzeigbar waren, weil sie ihr Leben weniger mit heroischen Taten verbrachten, als mit simplem Überleben mittels eines trockenen Ackers und zweier altersschwacher Ziegen - in diesem Fall war immer noch der sexuelle Appetit der griechischen Götterwelt ein Ausweg. Zeus, der Göttervater, war bekanntlich gerne in irdischen Gefilden unterwegs, um hier und dort ein Mägdlein zu beglücken und seine Götterkollegen hatten auch selten etwas gegen eine Kurzzeitbeziehung mit den Erdenbewohnern. Wobei die männlichen Bewohner des Olymp zwar die aktiveren waren - damals wusste man halt noch, was sich für einen Mann ziemt - aber auch die weiblichen Vertreter der Götterwelt entdeckten ab und zu und mit Folgen den Reiz eines gutgewachsenen Jünglings.

Und ein Gott in der Ahnenreihe war natürlich der Glanzpunkt jeder Genealogie, auch wenn sonst nur die erwähnten Bauerntölpel durch den Stammbaum stolperten.

Wenn also heutzutage die Ahnenforschung als Steckenpferd betrieben wird, dann hat sie ungefähr denselben Weg zurückgelegt, den das Reiten, die Jagd, das Speerwerfen oder das Fechten hinter sich haben. Von einer sehr ernsthaften, das Leben bestimmenden Notwendigkeit zu einem Zeitvertreib.

Im Falle der Genealogie erleichtert die moderne Kommunikationstechnik auch die Suche nach den eigenen Wurzeln. Wobei allerdings nach wie vor der Besuch bei den Großeltern und ein Blick in die alten Fotoalben ein guter Ansatzpunkt ist. Die Frage: "Wer ist das denn?", ist die erste Stufe, die in die Schatzhäuser der Vergangenheit führen kann. Obwohl Zeus sich schon seit längerem aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen haben soll.

 

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