Ahnensuche, so sollte man meinen, bedarf keiner weiteren Erläuterung.

Ahnensuche ist das, was ein Familienforscher betreibt, um den eigenen Stammbaum möglichst breit und vor allem mit möglichst großer zeitlicher Tiefe darzustellen.

Ahnenforschung
Namensforschung

Da inzwischen die Zeiten des Internets so sehr angebrochen sind, dass sich die jüngere Generation an die Vor-Internet-Epoche so wenig erinnern kann wie an die Zeiten der Mammutjagd, hat dies auch Auswirkungen auf die Tätigkeit des Ahnenforschers. Internet ist Trumpf, oder zumindest der erste und wohl simpelste Spatenstich, um die Tiefen der familiären Vergangenheit zu durchforschen.

An dieser Stelle setzt die Software "Ahnensuche" an, mit deren Hilfe der Nutzer eine Reihe verschiedener Namensdatenbanken durchsuchen und die Ergebnisse verwalten kann. Allerdings gibt der Schöpfer von "Ahnensuche" inzwischen bekannt, dass er selbst seit 2012 die kostenlose Freeware nicht mehr zum Download zur Verfügung stellt. Als Gründe nennt er den Zeitmangel, der seit einigen Jahren eine Weiterentwicklung des Programms verhinderte und die Tatsache, dass einige Datenbanken die Formate abgeändert haben. Das wiederum führte zu einer Verminderung der Ergebnisquote.

Interessierte Ahnenforscher kommen auch auf anderen Wegen an die Software, sollten sich aber vor diesem Hintergrund klar darüber sein, dass die Suchergebnisse einen toten Winkel beinhalten, in dem sich noch eine ganze Menge wichtiger Informationen verbergen könnten.

An dieser Stelle sei kurz an die Autofahrer erinnert, die im Fluss landen, weil sie sich auf ihr Navigationsgerät statt auf ihre fünf Sinne verlassen haben. Übertragen auf die Suche nach den Vorfahren bedeutet das schlichtweg, dass sich eigene Findigkeit nicht ersetzen lässt und dass Programme hilfreich sein können, sofern man sich ihrer systembedingten Schwächen bewusst ist und sie ausgleicht.

Tatsache ist, dass mit dem Internet kein neues Wissen entstanden ist. Es ist nur leichter zugänglich. Und an dieser Stelle kann das Loblied auf die globale Datenvernetzung gar nicht enthusiastisch genug erklingen. Um die Informationen zu erhalten, die heute am heimischen Rechner zugänglich sind, wären vor zwanzig Jahren noch Unmengen von Fahrtzeit, Telefonaten und Klinkenputzen notwendig gewesen.

Auf diese Weise entstand durch das Web die Ahnenforschung 2.0, die die Suche nach den eigenen Wurzeln aus den geschlossenen Revieren einsamer Enthusiasten holte und sie zu einem "Volkssport" werden ließ.

 

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