Welchen Zweck hatten Namen? Wissenswerte Erklärungen.
Die Bedeutung der Namen (Nachnamen) zu entschlüsseln, ist die Aufgabe der Namensforscher und diese wiederum dürfen sich vor allem als Sprachforscher fühlen. Es ist ein Jahrtausend an Sprachentwicklung zu durchmessen, um die ursprüngliche Namensbedeutung wiederzufinden.
In den Namen haben sich Worte vollständig oder in Teilen erhalten, die heute nicht mehr genutzt werden, deren Inhalt sich verändert hat oder die völlig verschwunden sind.
In der Liste der häufigsten deutschen Nachnamen finden sich an erster Stelle die Berufsbezeichnungen. Wobei Müller die absolute Nummer Eins ist und durch seine Häufigkeit die Aufgabe der Ahnenforschung nicht unbedingt erleichtert.
Aber auch unser Bundespräsident trägt einen Berufsnamen - Köhler existieren auch heute noch, als geradezu exotische Berufsgruppe, die in Kohlenmeilern im Wald Holzkohle herstellen. Bei dem Namen Breuer, um ein anderes Beispiel zu nennen, kommt man über den "Brauer" auch noch recht schnell auf den "Bierbrauer".
In vielen anderen Fällen gestaltet sich die Bedeutungssuche aber ungleich komplizierter. Denn auch typische Werkzeuge oder selbst Materialien eines bestimmten Berufes konnten zur Unterscheidung des Namensträgers von seinen Mitmenschen dienen und wurden so im Laufe der Generationen zu Familiennamen.
Herr Kurz oder Herr Groß haben einen Übernamen - irgendeiner ihrer Vorfahren muss sich durch die auffällige Körpergröße - oder im Gegenteil - durch deren Mangel ausgezeichnet haben.
Wohnstättennamen deuteten zur Zeit ihrer Entstehung an, wo der Betreffende innerhalb einer Siedlung seine Behausung hatte. Herr Bachmann dürfte seinen Nachnamen also einem Menschen verdanken, der einst in der Nähe des örtlichen Baches siedelte, während die Familie Haferkamp einen Vorfahren hatte, der neben dem Haferkamp, also dem Haferfeld, sein Haus hatte.
Ortsnamen waren natürlich ebenfalls eine Möglichkeit, einen Menschen von seinen Nachbarn zu unterscheiden. Das "von" als Zeichen adliger Herkunft war anfänglich also lediglich ein Hinweis auf den Geburtsort. Allerdings war es eben der Adel, der eine besondere Beziehung zum Land, zum Ort, zur Burg hatte, woraus sich dann der Bedeutungswandel des "von" ergab.