Wie Sie vorgehen sollten, wenn Sie mehr über Ihren Namen,
Ihre Familie und Ihre Ahnen erfahren wollen
Im Grunde haben wir alle dieselben Ahnen, nämlich das wegen seiner unziemlichen Obstvorliebe bekannte und zu Recht berüchtigte Paar Adam und Eva.
Ersatzweise irgendeine jüngst aus dem afrikanischen Boden geschaufelte, krummbeinige und sicherlich behaarte Affendame, die mittels DNS-Test zur Urmutter der Menschheit avanciert.
Wenn das alles zu allgemein ist, dem bleibt nur die Ahnenforschung.
Was sich in Kirchenbüchern, Familiendokumenten oder Unterlagen von Standesämtern erhalten hat, reicht manchmal dazu einen Stammbaum erstellen zu können, um an der Wohnzimmerwand die Familienhistorie darzustellen.
Die Namensforschung oder Onomastik hat mit der Ahnenforschung einige Schnittmengen, dennoch sollte man beide nicht für identisch halten. Schon alleine deswegen nicht, weil sich Germanisten darüber streiten, ob das Fugen-s bei Namensforschung falsch oder völlig falsch ist. Denn, so argumentieren die klugen Köpfe, es geht schließlich um die Erforschung der Namen und nicht des Namens. Was aber auch nicht so ganz stimmt, denn in den meisten Fällen geht es dem Normalbürger um seinen eigenen Familiennamen. Also doch Namensforschung, mit s wie Bratskartoffel.
Wer sich ernsthaft für die Erforschung seines Nachnamens interessiert, sollte mit der Frage nach dessen Häufigkeit beginnen, sich eine Verbreitungskarte anschauen und den Namen selbst auf seine lautliche Gestalt hin abklopfen. Denn angesichts der Tatsache, dass sich unsere Vorfahren just in die Mitte Europas zu lagern beliebten, finden sich auch Familiennamen von baltischer oder slawischer Herkunft.
Experten führen Familiennamen auf Berufsbezeichnungen - Müller, Schmidt oder Herkunft - Böhme, Bremer oder Wohnstätte - Angermann, Höher oder besondere Eigenschaften - Klein, Gross zurück.
Die Familie Friedrichs darf ihren Namen auf Friedrichs Sohn zurückführen, in Norddeutschland, wo jeder Zweite Jansen heißt, deutet die Endung -sen noch auf den "Sohn". Party-Klugschwätzer wissen natürlich, dass es sich hierbei um patronymische Familiennamen handelt, also bezogen auf den Namen des Vaters.
In Deutschland gibt es mindestens eine halbe Million unterschiedlicher einheimischer Familiennamen, wobei der Name Müller der absolute Renner ist. Fraglich allerdings, ob die Namensforschung in diesem Fall irgendwelche fundamentalen Erkenntnisse an den Tag bringt.