Wer kann ein Familienstammbuch anlegen? Wo befindet es sich?

Familienstammbücher werden in der Regel bei der Eheschließung eines Paares angelegt und sind ab dann der Aufbewahrungsort für wichtige Dokumente. Im Unterschied zu einem Familienbuchs ist das Familienstammbuch nicht beim Standesamt hinterlegt, sondern bleibt im persönlichen Besitz der Familien.

Ahnenforschung
Namensforschung

Die Daten eines Familienbuchs, wozu unter anderem Hochzeiten, Todesfälle oder die Geburt eines Kindes gehören, lassen sich auf Wunsch anhand der Personenstandsurkunde (einer beglaubigten Abschrift des Familienbuchs) in das Familienstammbuch einfügen.

Diese allgemeine und standardisierte Form der Bewahrung einer Familiengeschichte existiert seit dem späten 19. Jahrhundert. Die ursprüngliche Tradition der Familienstammbücher reicht jedoch bis ins Mittelalter zurück. Damals war es nur den wohlhabenden Familien wie Adeligen, Klerikern oder Kaufleuten vorbehalten, deren Ahnengeschichte für ihren Status von Bedeutung oder von öffentlichem Interesse war. Ein Buch und Schreibwerkzeuge besaßen noch einen wesentlich höheren Wert als heutzutage und zudem konnte nur ein kleiner Teil der Bevölkerung lesen und schreiben oder sich jemanden leisten, der diese Fähigkeiten als Dienstleistung angeboten hätte.

Lesen kann heute nahezu jeder, das Schreiben bzw. die Ausstellung der offiziellen Urkunden bleibt aber natürlich immer noch den Stellen mit entsprechender Kompetenz vorbehalten.

Wenn sich also ein Paar in heutiger Zeit dazu entscheidet, seine Beziehung durch eine Ehe offiziell zu besiegeln, muss es weder adelig noch sehr wohlhabend sein, um ein Stammbuch in Auftrag zu geben und die neu begonnene Familiengeschichte im eigenen Buch zu dokumentieren.

Das Stammbuch ist dabei weniger eine offizielle als eine persönliche Sammlung. Die Bücher gibt es in verschiedenen Formaten und Gestaltungsmöglichkeiten. Das Format muss nicht zwingend in A4 gehalten werden, da die Standesämter in der Regel auch den Ausdruck der Urkunden in anderen Formaten anbieten. Die Aufmachung des Buches im Detail richtet sich nach der persönlichen Vorliebe und dem genauen Zweck. Manch einer möchte nur eine schlichte Sammlung seiner Urkunden, andere bevorzugen zusätzlichen Platz für persönliche Notizen, Bilder oder Gästebucheinträge bei besonderen Anlässen.

Ein Familien Stammbuch ist also eine sehr persönliche Angelegenheit. Es kann zum Beispiel auch als Geschichtsbuch der eigenen Ahnenlinie gestaltet werden und durch einen Familienstammbaum ergänzt werden.

Wenn die eigenen Kinder also einmal nach den Anfängen ihrer Familie fragen und zum Beispiel mehr über Ur-Opa und Ur-Oma wissen wollen, ist es ein schönes Gefühl, wenn hierfür das eigene Familienstammbuch aus dem Regal gezogen werden kann. Dafür allein lohnt sich bereits der Aufwand.

 

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